Das wahre Leben:
Allgemeines
Übersicht
- Was uns der „COVID-19“-Lockdown beigebracht hat
- Manchmal muss man sich sehr wundern ...
Beispiel: Kleinanzeigen bei „Ebay“ - Dank Klima-Erwärmung?
Weintrauben aus dem Landkreis von Hannover
- Bremsklotz Corona
Was die Pandemie mit uns macht ... - Dankbarkeit
- Von Peking lernen
Mit Verlosung von Nummernschildern ein Überborden des Verkehrs vermeiden - „Oans, zwoa, gsuffa ...“
„Münchener Oktoberfest“ – Deutschlands asozialstes Zeltlager
Was uns der „COVID-19“-Lockdown
beigebracht hat
(Text: N. N.)
- Im Jahr 2015 bekam niemand die richtige Antwort auf die Frage: „Wo siehst du dich in fünf Jahren?“
- Es erfordert eine ganz besondere Fähigkeit, im Home-Office zu arbeiten und trotzdem zu spät zur Arbeit zu kommen.
- Der Ausdruck „vermeide es wie eine Pest“ muss zu den Akten gelegt werden, weil die Leute sich nicht daran halten.
- Man sagte uns, wenn wir aufhören, auswärts essen, würden wir abnehmen. Die Quarantäne strafte uns Lügen.
- Wir dachten immer, Hunde wären schwer zu trainieren. Aber Menschen glänzen auch nicht selten durch Ungehorsam, wenn es heißt: „sitz!“ oder „bleib!“
- Wir erkannten, dass unsere einzigen Hobbys darin bestanden, zu essen und Geld auszugeben.
Manchmal muss man sich sehr wundern ...
Beispiel: Kleinanzeigen bei „Ebay“
Ich glaube, heutzutage ticken manche Leute etwas merkwürdig – gelinde ausgedrückt. Das kann man immer wieder feststellen, wenn man bei „Ebay“ was verkaufen will, zum Beispiel dieses Kleinmöbel (siehe Abb.!).
(Fotos: © Frank R. Bulla) | Wortlaut der „Ebay“- Kleinanzeige:„Kl. antikes Bücherregal (Kleinmöbel) Nur Abholung, |
Beim Inserieren habe ich natürlich wie immer beim Punkt Versand „nur Abholung“ angekreuzt - eigentlich eine ganz klare Aussage. Ich würde angesichts so viel krimineller Energie in der Welt auch nie auf die Idee kommen, irgendetwas per Post zu versenden oder bei jemandem, der weiter weg wohnt, vorbeizubringen – und schon gar nicht, wenn zuvor nicht sämtliche Kosten beglichen wären.
Was ich schon alles versenden sollte: Gitarren, Congas, massives Rednerpult ..., ja, selbst dieses kleine antike Bücherregal, das einer Interessentin gefiel, die aber offenbar keinen Bock zur Besichtigung / Abholung hatte. Abgesehen davon, dass es nicht so leicht sein dürfte, ein solches Möbelstück zu verpacken, fragt man sich allein, was, wenn das Teil auf dem Postweg kaputtgeht oder verlorengeht?
Kurze Zeit später fiel eine andere Frau gleich mit der Tür ins Haus: einem Gegenangebot, das statt der vorgegebenen 200 Euro lediglich 100 Euro vorsah; dafür würde sie das gute Stück gleich abholen. Kein Einzelfall! Ich hatte bereits für andere Produkte ähnlich dreiste Gegenangebote erhalten. Oft ohne Begrüßung in der von „Ebay“ übermittelten Nachricht, kommt man gleich zur Sache. Und wer nicht mit einem unverschämten Gegenangebot aufwartet, stellt Fragen wie „Was ist letzter Preis?“ ... Selbst wenn man das, mit dem man in unserer „Geiz ist geil“-Gesellschaft hantiert, als Kultur bezeichnen würde, so ist diese inzwischen vollends verkommen. Auch wenn ich nichts von dieser elendigen Schacherei halte, haben Vorbilder wie die Herrschaften auf orientalischen Basaren noch Stil, wenn sie sich im Laufe des Feilschens allmählich preislich annähern.
Kürzlich zeigte sich auch mal wieder eine Lady sehr interessiert, gab aber zu bedenken, dass ich viel zu weit entfernt wohne. Sie fragte, ob ich denn nicht mal zufällig in Bremerhaven wäre (der Ort ist übrigens zwei Autostunden entfernt) und das Teil kurzerhand mitbringen würde. Normalerweise reagiere ich auf solch' oberdämliche Fragen nicht – diesmal konnte ich es mir allerdings mal nicht verkneifen:
„Das wäre ja ein toller Zufall“, schrieb ich zurück, „wenn ich mal in der Nähe von Bremerhaven wäre ... und dann auch noch ein Auto hätte, in das das Teil völlig problemlos reinpassen würde!“
Denn wenn ich tatsächlich mal Richtung Nordsee-Küste unterwegs wäre, dann sicherlich im Rahmen eines Wochenend-Trips oder Urlaubs und nicht allein und mit Gepäck, sodass das Auto quasi voll wäre. Da hätte ich wohl auch kaum Zeit und Muße, bei jemandem mit dem Möbelstück vorstellig zu werden, dem das Teil dann womöglich doch nicht gefällt oder der die Lage ausnutzt und versucht, mich auf-Teufel-komm-raus runterzuhandeln.
Wie auch immer ... Ich bin gespannt, ob die Lady sich nochmal meldet. Vielleicht ist sie ja mal zufällig zwischen Celle und Hannover unterwegs und kann sich das kleine Büchregal bei mir abholen.
Übrigens ...
Sollte jemand Interesse haben: Noch ist das Kleinmöbel zu haben!
Dank Klima-Erwärmung?
Weintrauben aus dem Landkreis von Hannover
(Foto: © Frank R. Bulla)
Im September 2020 passierte ich hier im Ort ein Grundstück, an dem ich fast täglich vorbeikomme und deren Eigentümer ich schon seit Jahren grüße. Heute kam ich mit ihnen mal wieder ins Gespräch, als das alte Ehepaar gerade dabei war, Weintrauben zu ernten. Stolz, wie sie auf die Ernte sind, gaben sie mir gleich eine große Traube mit.
Zum Vergleich: die drei einzelnen Weintrauben unten im Bild stammen aus bella Italia, die Trauben in der Schale aus Ehlershausen. Sie sind zwar nicht zuckersüß (so viel Sonne gibt's hier leider noch nicht), aber dennoch lecker. Ich muss sagen: Selbst aus Südeuropa habe ich schon mal deutlich schlechtere Weintrauben gegessen!
Apropos: Weinanbau ...
Vor einiger Zeit war mal in der Tageszeitung zu lesen, dass sich in Celle jemand verantworten musste, der bereits seit vielen Jahren ohne Genehmigung bzw. ohne es anzumelden Wein angebaut hatte. Daraufhin musste er seine knapp 100 Reben roden – und konnte sie nun nach einer Anmeldung neu anpflanzen. Ich liebe Bürokratie! 😕
Bremsklotz Corona
Was die Pandemie mit uns macht ...
(Grafik: N. N.)
Die Corona-Pandemie hat uns alle ausgebremst, sodass wir nicht mehr wie gewohnt am Leben teilhaben können. Sie hat dafür gesorgt, dass wir alltägliche Dinge ein wenig anders wahrnehmen als sonst. Wir müssen uns mehr Gedanken machen, haben oft auch mehr Gelegenheit dazu als noch in der Vor-Corona-Zeit.
Verlassen wir das Haus, müssen wir stets bedenken, was für Situationen heute auf uns warten und auch auf uns warten könnten. Je nachdem, wie unsere Mund-Nase-Bedeckung beschaffen ist, müssen wir eine entsprechende Menge an Masken mit dabei haben (übrigens ein Punkt, den ganz offensichtlich viele Leute nicht wirklich berücksichtigen und schon gar nicht ernstnehmen, wenn man beispielsweise sieht, an wie vielen Kfz-Rückspiegeln solche Masken hängen, die darauf schließen lassen, dass die Maske bei Bedarf benutzt und dann wieder dort hingehängt wird, was unter Hygiene-Aspekten sehr fragwürdig ist, weil eine Maske nach Benutzung entweder gereinigt oder entsorgt werden soll).
Das Herunterfahren von allen möglichen Alltagssituationen ist dazu angetan, das dem Menschen durchaus eigene Phlegma herauszulocken und zu unterstützen. Von seinem grundsätzlichen Naturell her neigt der Mensch dazu, sich die Dinge so einfach wie möglich zu machen, unnötige Arbeiten und Umwege zu vermeiden. Es herrscht vorrangig rationelles Tun. So kommt es wohl auch, dass man allgemein nicht unfroh über gewisse Umstände ist, hat man doch beispielsweise ein gutes Alibi und ein reines Gewissen, wenn man jetzt im Online-Handel einkauft, was man möglicherweise sonst immer vermieden hat, weil man weiß, dass das dem Einzelhandel schadet und über kurz oder lang dazu führen könnte, dass das Gros der Läden vor Ort eingeht. Der Online-Branche indes hat „COVID-19“ enorme Zuwächse verschafft. Auf jeden Fall aber schadet der zunehmende Online-Handel dem Klima, weil nun noch mehr Lieferfahrzeuge auf den Straßen der Welt unterwegs sind.
Anderen Geschäftszweigen dagegen ist es mehr oder weniger stark an den Kragen gegangen: Allein Veranstaltungs-, Gastronomie- und Tourismus-Branche verzeichnen katastrophale Umsatz-Einbrüche, die für viele von ihnen zwangsläufig in der Pleite enden werden, sofern das nicht bereits geschehen ist.
Der Mensch muss komplett umdenken und versuchen, es sich innerhalb der neuen Rahmenbedingungen einigermaßen bequem und schön zu machen: Garten, Terrasse oder Balkonien statt Urlaub, Musik aus den heimischen Lautsprechern statt Party, Telefonate, Messenger-Dienste oder soziale Netzwerke statt persönliche Treffen, und auch das Kochen daheim wurde wieder neu erfunden, weil man es sich nicht antun will, Geld für ein Essen unter reglementierten Bedingungen auszugeben. Und da die Hygiene von gastronomischen Küchen eh regelmäßig in der Kritik steht, möchte man auch nicht wirklich am eigenen Leibe erfahren, wie verheerend sich das womöglich in Corona-Zeiten auswirkt. Vermutlich wurden auch noch nie so viele Kleiderschränke, Keller, Dachböden, Rumpelkammern und Garagen aufgeräumt wie während der Corona-Pandemie.
Trotz der zusätzlichen freien Zeit schaffen es viele Leute nicht, all die Ideen zu realisieren, die sie mal für den Fall geplant hatten, dass sie mehr Gelegenheit dafür haben werden. Dabei ist die Gelegenheit gerade so günstig: Man müsste eigentlich deutlich entspannter sein, weil einen die Hektik des Alltags ein wenig aus seinen Klauen entlassen hat. Aber viele Menschen kommen nicht zur Ruhe – selbst die nicht, die sich keine allzu großen finanziellen Sorgen machen müssen. Denn bedingt durch die Einschränkungen durch die Pandemie sind andere Wahrnehmungen zu Tage getreten, weil der Mensch eben doch ein ausgesprochen soziales Wesen ist: Gefühle von Einsamkeit, Ängste, Depressionen. Die mentale Gesundheit hat gelitten.
Aber das Schlimmste im Spätsommer 2020 ist: Ein Ende der Pandemie ist noch längst nicht absehbar!
Dankbarkeit
Offenbar sind wir inzwischen von unserem Leben dermaßen verwöhnt, dass wir bestimmte Dinge gar nicht mehr so recht zu schätzen wissen. Oder ist es die Schnelllebigkeit der Zeit? Oder gar der Konsumrausch, in den man uns stetig hineindrängen will?
Dabei geht es den allermeisten von uns gut. Wir sind weitestgehend gesund (außer man isst zu ungesund, frisst zu viel und hat zu wenig Bewegung), wir haben genug zu essen und wir haben ein Dach über dem Kopf. Man stelle sich mal vor, wir würden noch Zustände haben wie im Mittelalter: keine Toiletten und schon gar keine Wasserspülung, stattdessen würde man in die Gosse oder in die Walachei kacken, würde sich den Hintern mit flachen Steinen, Moos, Stroh oder Blättern von Pflanzen abwischen ...
Und wir leben in einem guten Staat, auch wenn dieser nicht in jedem Punkt perfekt ist. Wir haben ein gutes Rechtssystem und ein gutes Gesundheitswesen. Alles Grund genug, dankbar zu sein!
Da kann man sich ruhig mal ein bisschen zurücknehmen und Disziplin üben. Es bringt niemanden um, wenn man mal ein, zwei Jahre auf Dinge wie Partys, Essengehen, Einkaufsbummel, Weihnachtsmärkte, Urlaubsreisen und dergleichen verzichten muss. Und wenn man denn unbedingt was unternehmen muss, sollte man bei den Hygiene-Maßnahmen 150 Prozent geben. Wenn man sich undiszipliniert und geradezu asozial verhält, verlängert und intensiviert das die corona-bedingten Einschränkungen nur weiter.
Würden sich alle entsprechend verhalten, wäre es im Grunde genommen möglich gewesen, „COVID-19“ bereits im Jahre 2020 aus unserem Leben komplett zu verbannen, und zwar bevor es wirkungsvolle Medikamente oder Impfstoffe gibt. Es sind immer nur Leichtsinnigkeit, Undiszipliniertheit und Renitenz, die Erfolge wieder zunichte machen.
Also: Harrt aus und seid dankbar! Denn es ist ja nicht so, dass man wirklich was verpasst, wenn man mal über einen längeren Zeitraum bestimmte Dinge nicht wahrnimmt. Schließlich ist man keine Eintagsfliege und muss zusehen, dass man in der Kürze der Zeit möglichst viel erleben muss.
Von Peking lernen
Mit Verlosung von Nummernschildern
ein Überborden des Verkehrs vermeiden
(Foto: N. N..)
Ich glaube, es war Mitte der 2010er Jahre, da ging es durch alle Medien, und auch die „Bild“-Zeitung titelte entsprechend: „Peking verlost Nummernschilder“. Der Grund war der drohende Verkehrskollaps, dem man nunmehr mit der Verlosung von Nummernschildern zu Leibe rücken wollte. So sollte es künftig nur noch 240.000 Zulassungen pro Jahr geben, derer sich die Glücksfee annimmt (zum Vergleich: 2010 wurden in Chinas Hauptstadt 800.000 Autos neu angemeldet!).
Wäre das nicht auch mal ein gutes Beispiel fürs deutsche Privatfernsehen!? Bevor uns ein weiterer Bildungskollaps durch tiefniveauige Sendungen droht, einfach die Anzahl schlechter Ausstrahlungen (wie Jugendgefährdendes rund um die Uhr, Reality-Formate, Gewinnspiel-Abzocke und andere Unsäglichkeiten) limitieren: Eine Sendung pro Tag und Sender sollte reichen, die dann vom Zufallsgenerator oder einer Art Lotto-Fee aus dem vorhandenen Angebot ausgewählt werden. Und wenn den Sendeanstalten umsetzbare Ideen allmählich ausgehen und deswegen Sendeplätze leerbleiben würden, muss das TV-Programm eben ein wenig gestrafft werden: Früher, als es nur die Öffentlich-Rechtlichen gab, funktionierte das ja auch: nachts sendefrei (durch das Testbild oder ‚Schnee‘ auf dem Bildschirm verdeutlicht) und tagsüber Wiederholungen über Wiederholungen – aber alles auf hohem Niveau.
Vielleicht könnte man auch in anderen Bereichen des Lebens mit solchen Verlosungen nach Peking-Vorbild aufwarten, z. B. in der Politik: Von all den schlechten Reformen und für den Bürger erheblich nachteiligen Gesetzesänderungen, die uns unsere Politiker regelmäßig präsentieren, wird in einer Legislaturperiode immer nur eine einzige ausgewählt, die schließlich auch zügig realisiert wird. Mehr kann der Bürger inzwischen eh nicht mehr verkraften.
„Oans, zwoa, gsuffa ...“
„Münchener Oktoberfest“ –
Deutschlands asozialstes Zeltlager
Polizei-Bilanz anlässlich des Münchner Oktoberfests vom 19. September bis 4. Oktober 2015
- 2.467 Verkehrsunfälle
- 2.017 Polizei-Einsätze
- 1.191 Straftaten
- 486 Festnahmen
- 372 Körperverletzungen
- 369 Verletzte
- 339 Taschendiebstähle
- 47 Schlägereien
- 20 Sexualdelikte
- 7 Raubüberfälle
- 2 Tote
(Quelle: Vorläufige Abschlussbilanz der Bayerischen Polizei)