Mode und Schönheit:
Allgemeines
Übersicht
- Ausgesprochen pummelig zur „Miss Germany“-Wahl antreten?
- Mode in Corona-Zeiten
Die Rückkehr des Reifrockes - Wer cool sein will, lässt den Preis dran
- Haarige Fakten
Über Trends zu Körper-Behaarung und -Enthaarung - Bistro-Hosen
Timo Beil über das Phänomen heutiger Klamottenvielfalt - Frauen und Schuhe
Ausgesprochen pummelig zur
„Miss Germany“-Wahl antreten?
Kürzlich ging durch die Medien, dass das XXL- bzw. Plus-Size-Model Julia Kremer bei der „Miss Germany“-Wahl antreten will (siehe www.rnd.de!) Was ist davon zu halten?
Grundsätzlich, denke ich, kann man festhalten, dass Menschen – egal, ob sie zu dick, zu dünn, hässlich oder was auch immer sie sind, das sich nicht unerheblich vom ‚Normal‘-Zustand abhebt – immer durch ihre Persönlichkeit gewinnen können.
Aber es gibt auf der anderen Seite auch ein gewisses ästhetisches Empfinden, das viele besitzen und als ‚Beobachter‘ anwenden. Dieses Empfinden funktioniert ähnlich verlässlich wie das sogenannte Kindchen-Schema: Man springt entsprechend positiv darauf an, wenn die Proportionen stimnmig sind. Und hier fällt manches Äußere einfach durch, denn es braucht schon einen sehr speziellen Geschmack, um einen (egal, ob männlichen oder weiblichen) Körper schön zu finden, bei dem es überall wabbelt und schwabbelt, zumal nicht jede dicke Person es versteht, sich vorteilhaft zu kleiden, sodass diese dann zuweilen wie eine Presswurst rüberkommt.
Um aber beim Modeln zu bleiben ... Ganz abscheulich finde ich Contests wie „Germany's next Topmpodel“, wo schon jenes Abnorme vorgeführt wird, das sicherlich ein Stück weit mitverantwortlich ist für den überbetonten Schlankheitswahn sowie diesen widerwärtigen zeitgeistigen Trend, Körper künstlich optimieren zu wollen. Oft genug geht das Optimieren, für das gerne mal Schönheits-Chirurgen bemüht werden, tüchtig in die Hose - dann nämlich, wenn Lippen aufgespritzt, Brüste vergrößert und Pobacken mit Fettgewebe aufgeblasen werden. Was für merkwürdige / abartige Kerle, die so was auch noch geil finden!
Wenn man denn Körper unbedingt im Rahmen einer „Miss“-Wahl zur Schau stellen muss, dann sollten diese Körper meiner Meinung nach in erster Linie natürlich gewachsen und wohlproportioniert sein. Es spricht ja nichts dagegen, auch spezielle „Miss“-Wahlen für XXL-Models oder andere auffällige Typen zu veranstalten. Aber ein XXL-Model bei der Wahl zur „Miss Germany“? Mutig, dort anzutreten – gute Chancen kann man sich dort sicherlich nicht ausrechnen.
Ein weiterer Aspekt: Mal abgesehen von der Optik, ist „Super Size“ mit Sicherheit auch nicht wirklich gesund. Jeder Mensch, der einen recht übergewichtigen Partner hat, muss damit rechnen, dass dessen Lebenserwartung in der Regel wohl nicht besonders hoch sein wird.
Und wenn das besagte XXL-Model Julia Kremer im Rahmen der o. g. Berichterstattung sagte „Ich möchte das Vorbild sein, das mir in meiner Jugend gefehlt hat“, dann kann ich nur sagen: Schlimm genug, dass die meisten Deutschen übergewichtig sein – da braucht es nicht auch noch solch' ein schlechtes Vorbild!
Mode in Corona-Zeiten
Die Rückkehr des Reifrockes
Da wir im Jahre 2020 noch nicht wissen können, wie sich „COVID-19“ (der Name ist übrigens abgeleitet vom englischen „Coronavirus Disease 2019“) weiterentwickeln wird, sollten wir uns schon mal modisch auf alle Eventualitäten einstellen. Möglicherweise wartet auf uns noch eine ganze Serie von mutierten Corona-Viren: die Nachkommen von Nummer 19 inklusive aller Mutanten und -onkel („COVID-20“, „COVID-21“, „COVID-22“ ...).
Da wir wissen, dass sich gewisse Mode-Erscheinungen im Laufe der Zeit wiederholen, wäre es nicht gänzlich auszuschließen, dass irgendwann auch mal wieder der Reifrock en vogue ist. Würde Karl Lagerfeld, der von der Statur her im Alter zu einem wahren Hänfling acanciert war, noch leben, hätte er sich möglicherweise beim Blick in den Spiegel dazu hinreißen lassen, etwas zu kreïeren, das mit einem Abstandhalter versehen ist – ganz nach dem Vorbild der Reifröcke, die man vor allem zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert mit Vorliebe trug. Mindest-Abstände könnten dadurch supereinfach eingehalten werden. Und wer die Optik noch ein wenig abrunden und dadurch auch den Virenschutz für seine Mitmenschen erhöhen möchte, lässt sich halt eine Mund-Nase-Bedeckung anfertigen, die aus demselben Stoff gemacht ist wie der Reifrock. Das hat Stil!
Wer sich jetzt fragt, was aus den Männern wird ... Nun – da wir uns immer mehr einem Zustand geschlechtlicher Gleichberechtigung nähern, werden dann natürlich auch Männer Reifröcke tragen, die dann sicherlich mit typisch männlichen Accessoires versehen sein dürften, beispielsweise breiten Gürteln mit schmuckvollen Schnallen, dazu Reiterstiefel mit Sporen. Fraglos tragen Männer dann wieder ihre Haare lang, wobei man in Ermangelung üppigen Haarwuchses wohl abermals zu Langhaar-Perücken greifen würde.
So ausgestattet, wäre ein normales Leben endlich wieder möglich, selbst wenn das Virus bereits in die zehnte Generation gegangen sein könnte. Wie stark ein Raum gefüllt wird, hängt dann maßgeblich davon ab, wie viel reifrockbewehrte Menschen hineinpassen. Rosige Zeiten also – vor allem auch für Kultur-Interessierte und all jene, die dann wieder einen Grund haben, um zum Demonstrieren auf die Straße zu gehen, weil sie der Meinung sind, dass das staatlich zwangsverordnete Tragen von Reifröcken die Grundrechte des Einzelnen einschränkt.
Das Gemälde von Marcus Gerards d. J. zeigt Elisabeth I.
mit tonnenförmigem Vertugadin (ca. 1592)
(Abb.: N. N.)
Wer cool sein will,
lässt den Preis dran
Die „DPA“ berichtete vor einigen Jahren mal, dass es unter britischen Hip-Hoppern eine Zeitlang absolut nicht angesagt war, an neu gekauften Klamotten das Preisschild zu entfernen. Im Gegenteil galt es sogar als reichlich mutig und cool, mit Preisschild an der Kleidung herumzulaufen. Gegenüber der „Times“ soll ein Teenager wohl mal erklärt haben, dass das gut ankommt, weil es den Eindruck erweckt, als wenn man das betreffende Kleidungsstück im Laden geklaut hat.
Haarige Fakten
Über Trends zu Körper-Behaarung und -Enthaarung
Nicht immer bekommt man von der Haar-Entfernung etwas mit, denn einige Körperregionen entziehen sich in der zivilisierten Welt den Blicken. Andere Bereiche werden – zumal bei Frauen – schon von jeher so intensiv bearbeitet (wie z. B. die Beinbehaarung), dass man schon gar nicht mehr die Vermutung anstellt, dass Frauen überhaupt behaarte Beine haben könnten.
Zuletzt im Jahre 2008 führte die Universiät Leipzig unter der Studentenschaft – und zwar bei den 18- bis 25-Jährigen – eine Befragung durch, welche Körperregionen in puncto Enthaarung geschlechtsspezifisch wie intensiv beackert werden.
Beine | Genitalbereich | |
Männer: 5,3 % | Männer: 67,4 % | |
Frauen: 93,2 % | Frauen: 97,7 % | |
Achselhöhlen | Oberkörper | |
Männer: 71,6 % | Männer: 36,8 % | |
Frauen: 97,7 % | Frauen: 3,2 % |
Trend zum Bartwuchs
(Grafik: N. N.)
Parallel zum Trend zur Enthaarung gegen Ende des 20. Jahrhunderts entwickelte sich irgendwann im Laufe der 2000er Jahre bei Männern nach längerer Zeit wieder einmal ein Trend, Barthaare mehr oder weniger stark stehenzulassen: angefangen vom Drei-Tage-Bart bis hin zur absoluten Waldschrat-Frisur, die fast nur noch die Augen haarfrei belässt und an der eindrucksvoll abzulesen ist, was der Träger zuletzt gegessen oder getrunken hat, und die einen herrlichen Nährboden darstellt für Keime und Ungeziefer jedweder Art.
Die Menschheit ist sehr unterschiedlich behaart
Wussten Sie, dass nicht alle Menschen über gleichviel Körperbehaarung verfügen? Es gibt evolutionsbedingt Regionen, ja, zum Teil ganze Kontinente, wo sich gewisse Trends ablesen lassen. Demnach haben Männer in Nord- und Süd-Amerika, in der unteren Hälfte Afrikas sowie in fast ganz Ost-Asien zwischen 0 und 40 Prozent Körperbehaarung. In Australien liegt der Wert bei 40 bis 50 Prozent, in Mitteleuropa bei 60 bis 70 Prozent und in den Anrainer-Staaten des Mittelmeeres bei 70 bis 80 Prozent.
Bistro-Hosen
Timo Beil über das Phänomen
heutiger Klamottenvielfalt
Gerade las ich in einem sozialen Netzwerk ein Posting, das sich um Bistro-Hosen drehte. Möglicherweise wird es Ihnen ähnlich ergehen wie mir: Was, in aller Welt, ist eine Bistro-Hose???
Normalerweise ist in diesem Punkt „Wikipedia“ sehr hilfreich – aber das Produkt scheint so was von modern zu sein, dass da selbst diese Internet-Enzyklopädie hinterherhinkt. Immerhin ist Herr Gugel in solchen Fällen immer sehr hilfreich. Ich wurde auch gleich fündig und entdeckte ein Teil, das als Siebenachtel-Hose präsentiert wurde: schmal, modern und figurschmeichelnd. Ich sehe jetzt schon wieder – wie zu den Zeiten, als Leggins en vogue waren und zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit getragen wurden – die Ladys sämtlicher Konfektionsgrößen vor mir, wie sie versuchem, ihrer Figur zu schmeicheln ... Aber wenn ich genau hinschaue, kenne ich diesen Hosenstil: Ich glaube, meine Frau hat das vor rund 30 Jahren schon getragen. Damals hieß das schlicht und ergreifend Siebenachtel-Hose oder so ähnlich.
Aber heutzutage wird eben in allem stark differenziert. Früher hatten wir ganz gewöhnliche Turnschuhe: ein Paar war gut genug für die Turnhalle, für den Dauerlauf (heute heißt es ja „Jogging“), zum Fußballspielen, für Tennis, Tischtennis und Federball (heutzutage: „Badminton“), für Zumba, zum Bowling, als Hausschuhe und zum Wandern.
Inzwischen steht dort, wo dereinst dieses eine Paar Turnschuhe stand, ein ganzer Schuhschrank ausschließlich für sportliche Zwecke. Und mit anderen Outfits sieht es wahrscheinlich ähnlich aus.
Übrigens sitze ich gerade in meiner PC-Hose vorm Monitor (eineinviertellang, damit ich keine kalten Füße bekomme, weil ich daheim immer ohne Schuhe herumlaufe). Gleich muss ich mich umziehen, weil ich das zweite Frühstück einzunehmen gedenke – ich weiß allerdings noch nicht, welche meiner Frühstückshosen ich heute tragen werde; jedenfalls sind das durchweg Zweizehntel-Hosen, damit ich mich nicht vollsaue, falls mir der Brötchenbelag auf die Oberschenkel fallen sollte. Anschließend werde ich erst mal unter die Dusche springen. Blöderweise erwarte mich da die Qual der Wahl: Ich nenne rund ein halbes Dutzend Duschhosen mein eigen.
Immerhin teile ich nicht das Problem vieler Frauen, das sich bei der Kleiderfrage oft zusätzlich einstellt, während der Inhalt des Kleiderschranks beurteilt wird: „Ich habe nichts anzuziehen!“
Frauen und Schuhe
(Text: N. N. / Grafik: © Frank R. Bulla))
Kommt eine Frau in einen Schuhladen und sagt zum Verkäufer: „Ich hätte gerne neue Hausschuhe – rote, nicht direkt rot, sondern bordeaux-rot ... vorne mit Bommeln und hinten mit einer Naht.“
Schuhverkäufer: „Nächste Woche sind sie da!“
Eine Woche später kommt die Frau wieder.
Der Schuhverkäufer: „Ihre Hausschuhe sind da! Vorne Bommeln, hinten eine Naht.“
Sagt die Frau zu ihm: „Das ist jetzt aber dumm. Mein Mann hat mir einen neuen Bademantel geschenkt. Grün, nicht direkt grün, sondern mintgrün und dazu kann ich dann auch nur mintgrüne Hausschuhe anziehen ... vorne Bommeln, hinten eine Naht.“
Schuhverkäufer: „In acht Tagen sind sie da!“
Acht Tage später. Schuhverkäufer: „Ihre Hausschuhe sind da!“
Die Frau: „Das ist jetzt aber richtig dumm gelaufen. Mein Mann hat unser Wohnzimmer gestrichen, blau, nicht direkt blau, sondern himmelblau, und dazu kann ich auch nur himmelblaue Hausschuhe anziehen ... vorne Bommeln, hinten eine Naht!“
Da sagt der Schuhverkäufer ganz cool: „Wissen Sie was!? Sie können mich jetzt mal am Arsch lecken ... Nicht direkt am Arsch, sondern erst vorne an den Bommeln und dann hinten an der Naht!“